Jacob A. Riis (1849-1914)

Journalist, Fotograf, Schriftsteller, Vortragsredner und Sozialreformer. Der einflussreichste dänisch-amerikaner aller Zeiten. Pionier im bereich Fotojournalismus. Von Präsident Theodore Roosevelt als „Amerikas nützlichster Bürger“ beschrieben.

Jacob. A. Riis war Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einer der einflussreichsten Journalisten und Sozialreformer. Er dokumentierte die Lebensbedingungen von Millionen armer Immigranten in New York und trug zu ihrer Verbesserung bei.

Sydvestjyske Museer hat nun in Riis‘ Geburtsstadt – in dem Haus, in dem er aufwuchs – ein interessantes Museum eingerichtet, das sein Leben und Vermächtnis würdigt und gleichzeitig die Themen ergründet, mit denen er sich als Autor und Fotograf beschäftigte und Berühmtheit erlangte – Immigration, Armut, Bildung und soziale Reformen.

Diese Themen sind auch heute relevant, wenn nicht sogar noch relevanter. In Medien, Politik und akademischen Kreisen gehören sie zu den hochaktuellen Anliegen unserer Zeit.

Jacob August Riis (1849-1914) war Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts als Journalist und Reformer in New York tätig. Unermüdlich prangerte er die krisenhaften Zustände bezüglich Armut, Wohnverhältnissen und Bildung an, als die europäische Einwanderung kulminierte und die Lower East Side zum dichtest bevölkerten Gebiet der Welt wurde. Durch seine Arbeit als Kriminalreporter für die Lokalzeitungen erhielt er tiefe und intime Einblicke in die Slums von Manhattan, wo Italiener, Tschechen, Deutsche, Iren, Chinesen und andere ethnische Gruppen Seite an Seite zusammengepfercht waren. Sein innovativer Gebrauch der Blitzlichtfotografie zur Dokumentation und Porträtierung der erbärmlichen Lebensbedingungen, der obdachlosen Kinder und der dreckigen Gassen in den Armenvierteln von New York war revolutionär und offenbarte die schrecklichen Verhältnisse einer bis dahin blinden Öffentlichkeit. Der innovative Einsatz von Laterna-magica-Bildern im Rahmen seiner Vorträge kombiniert mit seinem Talent fürs Geschichtenerzählen und seiner energischen Arbeitsethik erregte Aufmerksamkeit bei seinem bürgerlichen Publikum und gab den Anstoß für langfristige soziale Reformen und einen dokumentarischen, investigativen Fotojournalismus.

Nach dem Erfolg seines ersten Buchs, „How the Other Half Lives“ (1890), wurde Riis zu einem prominenten Redner und zum Vorbild für soziale Aktivisten und investigative Journalisten. Auch eines seiner anderen Bücher, „The Making of an American“, wurde berühmt. Es handelte von seiner eigenen unglaublichen Geschichte, von der Zeit, als er Dänemark verließ und arm und obdachlos nach Amerika kam, bis zum Beginn seiner eigenen Karriere und seinem endgültigen Durchbruch, seiner Hochzeit mit der Liebe seines Lebens und dem Erreichen von Berühmtheit und Status.

Er starb 1914 in Barre, Massachusetts, und galt bei vielen als Held seiner Zeit.