Quedens Gaard mit den angrenzenden Grundstücken in der Sortebrødregade 3 und 5 ist eines der am besten erhaltenen städtischen Karrees Dänemarks mit einer einzigartigen Kombination aus Vorderhäusern, Seitenhäusern, Hinterhäusern und labyrinthischen Hofanlagen. Hier haben die Südwestjütländischen Museen ein Museumskarree mit Attraktionen für Touristen, Schulkinder und Schullandheime in einer authentischen Umgebung geschaffen.
Vor der Zeit des Karrees
Als die Südwestjütländischen Museen das Elternhaus von Jacob A. Riis renovierten, um ein Museum in der Sortebrødregade 3 einzurichten, fanden die Archäologen einen gepflasterten Weg, der im alten Grundbuch der Stadt Ribe erwähnt wurde. Dieses zeigt, dass der Pfad zur Toilette der Stadt am Fluss hinunterführte.
Bei der Ausgrabung des Hauses Sortebrødregade 3 wurden auch die Überreste mehrerer früherer Häuser auf dem Gelände gefunden –einige davon reichen bis zum Beginn der Baugeschichte des Karrees im 15. Jahrhundert zurück.
Das älteste Gebäude des Karrees befindet sich an der Ecke Sortebrødregade und dem heutigen Overdammen. Es wurde 1583 von Ebbe Mogensen als Kaufmannshof erbaut, kurz nach einem heftigen Brand in der Stadt im Jahr 1580.
Er baute ein sogenanntes Giebelhaus, das typische Stadthaus jener Zeit. Der Giebel lag in Richtung Overdammen, während die Längsseite des Gebäudes der Sortebrødregade entlang verlief.
In den nächsten 300 Jahren kamen weitere Gebäude hinzu und bestehende wurden umgebaut.
Im Jahr 1681 baute Jens Lauridsen Baggesen zum Beispiel das Torhaus in der Sortebrødregade –der Türklopfer trägt heute noch die Initialen von ihm und seiner Frau.
Die Fassaden der ursprünglichen Giebelhäuser am Overdammen wurden 1790 umgebaut, damit sie die Mode der Zeit widerspiegelten. Damit gehören sie zu den ersten klassizistischen Häusern in Ribe. Das zeigt sich nicht nur im Außenbereich, sondern auch im ersten Stock, wo eine Flucht von drei großen Zimmern als Teil der Ausstellungsräume des HEX! bewahrt ist.
Als der Kaufmann J. H. Quedens das Gebäude 1836 übernahm, baute er ihn in ein Lebensmittelgeschäft um. Der heutige Laden und das Café haben einige der ursprünglichen Einrichtungsgegenstände aus Quedens’Zeit bewahrt.
Das schöne Gartenzimmer, in dem Sie zum Beispiel eine Tasse Kaffee genießen können, blickt auf den Innenhof und den Rosengarten. Es wurde 1854 eingerichtet und ist eine Erweiterung des Seitengebäudes, das aus dem Jahr 1790 stammt.Das Gartenzimmer ist mit Gipsreliefs mit Motiven von Bertel Thorvaldsen dekoriert.Das gleiche Seitengebäude wurde 1865 um ein zweites Stockwerk erweitert, in dem sich auch die alte Küche aus dem 19. Jahrhundert, ein Wirtschaftsraum und ein Dienstmädchenzimmer befinden.
Im Jahr 2020 wurde die wunderschöne schmiedeeiserne Treppe zum Gartenzimmer dank einer großen Spende von einer deutschen Firma restauriert.
Sortebrødregade 3 ist das Elternhaus von Jacob A. Riis und stammt aus dem Jahr 1850. Das zeigt sich auch im Inneren, denn die ursprünglichen Wände sind erhalten geblieben, sodass alle Räume klein sind, wie in einem typischen Haus einer gewöhnlichen Familie aus dem 19. Jahrhundert.
Der Schulservice von Quedens Gaard, der Unterrichtsangebote zur Geschichte der Gebäude und Ausstellungen anbietet, ist in dem gelben Haus in derSortebrødregade 5 untergebracht, welches das Karree abschließt.Es ist ein Giebelhaus wie das von Ebbe Mogensen und stammt aus der gleichen Zeit. Der Giebel zur Sortebrødregade hin wurde später verputzt, aber wenn Sie entlang von Kølholts Pfad nach unten blicken, können Sie deutlich das ursprüngliche Fachwerk an der Längsseite des Hauses erkennen.
Kølholt war übrigens Goldschmied, Gastwirt, Schnapsbrenner und verantwortlich für die Wartung des Krans und der Waage im Hafen. Er lebte im 18. Jahrhundert in Nr. 5 und der Pfad ist nach ihm benannt.
Renovierungen im Laufe der Zeit
Quedens Gaard hat zwei große Renovierungen durchgemacht. In den Jahren 1951–65 wurde eine gründliche Renovierung unter der Leitung von Hans Henrik Engqvist durchgeführt.Heute sind die Südwestjütländischen Museen Eigentümer des gesamten Karrees Quedens Gaard und haben in den Jahren 2019–20 mit finanzieller Unterstützung durch mehrere Stiftungen eine umfassende Renovierung der denkmalgeschützten Gebäude in Angriff genommen, die vom Architekturstudio von Jørgen Overby geleitet wird. Jetzt beherbergen die Gebäude unsere Ausstellungen im Jacob A. Riis Museum und dem HEX! Museum of Witch Hunt, das 2020 eröffnet wurde.
In diesem Karree befinden sich auch das Zollamt und der Garten des Zollamts, mit einem Durchgang zum Rosengarten entlang des Flusses.